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Verdichtung Grundbau 11 Jul 2017 12:05 #61667

Wie werden die einzelnen Bestandteile der typischen Grundbaulasten bei der Stahlbetonbemessung miteinander kombiniert?
  1. Erddruck (Faktor 1,35)
  2. Verdichtungserddruck (Faktor 1,35)
  3. Wasserdruck (Faktor 1,35 oder 1,50?)

Dann würde mich interessieren, wie man den Verdichtungserddruck in der Bemessung ansetzt.
Es gibt das klassische Modell, dass der Erddruck aus Erdlast und Verdichtungserddruck "überlappt" werden, d.h. quasi an jeder Tiefenkote max{Verdichtungserdruck;Erdlast).

Wird aber in der Bemessung dieser überlappte Erddruckverlauf mit der Verkehrsbelastung kombiniert oder wird nur der Erddruckverlauf aus Erdlast mit der Verkehrsbelastung überlagert?
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Verdichtung Grundbau 01 Sep 2017 17:25 #62004

DIN 4085, 6.6 Sonderfälle, 6.6.1 Verdichtungsdruck.

Die Lastkombinationen sind aus EN 1990 und all die gültigen Normen und Restnormen für den Grundbau, rauszulesen.

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Letzte Änderung: von Jörg.

Verdichtung Grundbau 01 Sep 2017 18:29 #62005

Wasserdruck DIN EN 1997, 9.6
Nach DIN 1054, Zu 9.6, A (9) dürfen unabhängig der Zuordnung zu den jeweiligen Bemessungssituationen die
Bemessungswerte der Einwirkungen aus Wasserdruck mit den Teilsicherheitsbeiwerten für ständige
Einwirkungen berechnet werden.

Nach DIN 1054, zu 9.5.1, A (10) ist der Erddruck aus Bodeneigengewicht und ständigen Auflasten als ständige
Einwirkung zu behandeln.
Nach DIN 1054, 9.5.1, A(10) und EB 24, 1. dürfen großflächige Auflasten ≤10 kN/m² generell als ständige
Einwirkungen angesehen werden.
Nach EB 24, 2. gilt das auch für großflächige Auflasten, wenn sie Teil eines Lastursprungs sind, deren weitere
Lastanteile größer als 10kN/m² sind, oder aus Linien- bzw. Streifenlasten bestehen.
Der Anteil einer großflächigen Auflast ≤10kN/m² kann also auch in diesen Fällen als ständige Einwirkung
behandelt, werden, wobei die übrigen Anteile als veränderliche Einwirkungen zu behandeln sind.
Der Erddruck aus Verdichtungsdruck ist nach Empfehlung des VPI Baden-Württemberg als ständige
Enwirkung zu behandeln.
Nach DIN 1054 2.4.7.6.1 A (2) gilt, wird eine Einwirkung bzw. eine Beanspruchung in Komponenten zerlegt,
so sind diese jeweils mit den gleichen Teilsicherheitsbeiwerten zu belegen.

Gerade im Grundbau wird man fast zum Selbstmörder, Querverweise, mit oder ohne Kohäsion, drainiert,
undraniert, rau, glatt, charakteristische Werte, oder Bemessungswerte, aktiv, passiv. ........ wirklich was für
Lebensmüde.

Wenn man aber mal drin ist, all die Normen und Kleinigkeiten intus hat, kann man auch ein Loch buddeln
das für die nächsten 1 Million Jahre hält, um den Atommüll darin zu verbuddeln.
Eigentlich kann der ganze Grundbau gar nicht so schwer sein, das Kanzleramt hat das sogar im Griff.
Die können für die nächsten 1 Million Jahre den Grrunddbau berechnen.

Falls Du Fragen hast, ich hätte die Telefonnummer: 030 0815

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Letzte Änderung: von Jörg.

Verdichtung Grundbau 04 Sep 2017 14:34 #62016

Hallo Jörg,

ich bedanke mich vielmals für die ausführliche Information. Das war ein motivierender erster Schritt in die Norm. Ich habe auch weiter in der Norme / den Normen gestöbert und es liest sich tatsächlich nicht gerade wie ein Buch. Da finde ich den EC3 und EC2 wesentlich strukturierter, weil man nicht laufend zwischen den Kapiteln und Normen springen muss. Aber so langsam wird mir einiges für die Bemessung von Untergrundbauten klarer.

Gruß

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Verdichtung Grundbau 05 Sep 2017 06:33 #62017

Die Normung ist hier genauso verknäult, wie anderswo auch. Und Fachliteratur machts mitunter nicht einfacher.
Mich hat letztens erst wieder ein Prüfing. ermahnt "seien Sie bloß vorsichtig mit diesen Normen-Handbüchern!".
Gerade auch deshalb, weil Boden ein extrem inhomogener Baustoff ist, den man noch dazu nur mit wenigen punktuellen Aufschlüssen untersuchen kann, ist Grundbau oft ein Minenfeld. Daran sollte man denken, bevor man wie irre in Kommastellen hantiert und Nachweise wegen einem eta=1,01 verwirft.

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Verdichtung Grundbau 05 Sep 2017 10:19 #62018

Dieser Tip ist natürlich immer wieder sinnvoll und wichtig zu wiederholen.
Mir persönlich geht es auch hierbei eher um die Bemessung von Stahlbetonbauwerken. Die Annahmen (Erdwerte, Grundwasser, .. etc.) mache ich natürlich möglichst auf der sicheren Seite liegend. Wenn ich aber schon Grundwasser bis GOK ansetze, möchte ich den Druck nicht mit 1,50 faktorisieren, wenn es nicht erforderlich ist. Darum ging es mir bei der Frage. Oder um die Frage, den hohen Verdichtungserddruck nochmal mit 1,50 faktorisieren zu müssen.

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