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Rahmenecke Gehrung: Dreiblechnaht vs Kopfplatte 18 Mai 2017 11:45 #61290

Hallo Stahlbaukollegen


Folgender Sachverhalt:
Einhüftiger Rahmen mit Rahmenecke ca. 135° (Dachschräge 45°). Die I-Profile werden auf Gehrung geschnitten und geschweißt gestoßen (Momententragfähig)

Lösung 1: Kopfplatte zwischen den zwei Gehrungsschnitten mit kleinen Überstand und Kehlnähte beidseitig rundherum

Lösung 2: Kopfplatte als Steife etwas kleiner als I-Profil, ausgeführt als Dreiblechnaht für vollen Gurtquerschnitt.


Jetzt ist die Frage: Was ist schweißtechnisch besser ? Bei Variante 1 ist der Vorteil mit sauberen Kehlnähten, bei Variante 2 vermeidet man wiederum den Terrassenbruch.
Gibt es irgendwelche Literatur diesbezüglich, vielleicht SFI Schulungsunterlagen oder sowas ?

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Rahmenecke Gehrung: Dreiblechnaht vs Kopfplatte 18 Mai 2017 19:51 #61295

Für einen ruhigen Schlaf, empfehle ich die Lösung 1.

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Rahmenecke Gehrung: Dreiblechnaht vs Kopfplatte 19 Mai 2017 09:42 #61296

Hallo,
das Metall-Leichtbau-Kombinat Plauen hatte mal einen Zweigelenkrahmen mit L= 24 m Stützweite im Programm: Träger + Stützen aus U-22, seitlich Stege aus 4 mm-Stahlblech Str. 38, H=660, gesickt. Mit schrägen Kopfplatten Bl. 14 St. 38 hb. (umschweisst) mit Kehlnähten 4 mm bzw. 8 mm. Es war erstaunlich wenig Material verbaut.

Die 3 Rahmenstöße am Riegel waren geschraubt (wegen Bst.-Montage) mit SK-Schr. M. 14 e ~ 150 . Lediglich an den Kopfblechen eine weitere Verstärkung von je 2 x Bl. 14, im Winkel unten. Die Kipp-Stabilität wurde durch die Herstell. einer Dachscheibe aus Spann-Bt.-Kassettenplatten erreicht (L/H = 1,8 x 6,0 m), die auf die OF Rahmenriegel gesch-weisst wurden. Die Längsfugen der Platten erhielten an den Stirn-Stößen ( A= 1.800 ) eine Rundstahleinlage L = 750 in den Fugenbeton.

Alle Rahmenteile kamen in Vorfertigung auf die Bst.. Dort wurde der Gesamtrahmen liegend vormontiert, ausgerichtet und aufgerichtet. Die 2 Ankerschrauben auf dem B 30-Blockfundament ( ~1,8 x 2,5 x 1,5 m) waren Drm 24 x 1100). Der Längs-verband der Halle ( L=132 m) waren die übl. Kreuze aus 60er Winkel . Die Halle hatte einen 8-MP-Brückenkran L=21 m, auf Doppel-T-500 (geschw.) Schweißvorgaben für die Baustelle = KEINE ! Werkstatt = MAG oder UP.

Wer sich für eine Konstruktion + Schweißung entscheidet, soll das System nebst Vorfertigung betrachten. Auf der Bst.
mgl. gar nicht schweißen. Weil man die Nähte nicht gut prüfen kann. Wurzeln nicht erfasst oder kleine Risse sind fatal.

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Rahmenecke Gehrung: Dreiblechnaht vs Kopfplatte 19 Mai 2017 11:40 #61297

Lenz schrieb: Für einen ruhigen Schlaf, empfehle ich die Lösung 1.

Ja ich empfehle mir selber auch den ruhigen Schlaf... aber mit WELCHER BEGRÜNDUNG ?

Das Thema ist: Es geht eigentlich um eine sachliche Diskussion zwischen Kollegen

Die eine Variante empfiehlt unser Senior-Statiker der ursprünglich aus dem Stahlbau kommt. Die andere Variante rechnet und zeichnet der Detail-Statiker des Stahlbau-Unternehmens der auf Stahlkonstruktionen spezialisiert ist.

Ich will wissen warum die eine Lösung besser/schlecher in statischer/schweißtechnologischer/ausführungstechnischer Hinsicht ist... oder auch nicht ist.


@Edling:
Dass man auf der Baustelle nicht schweißen soll steht ausser Frage, ist aber hier nicht das Thema.
Die besagte Schweißnaht wird in der Werkstatt gemacht. Es gibt Stahlbauer-pläne mit Details und Schweißnahtangaben.
Hast du den SFI ? Vielleicht kannst ja du das erklären/erläuchten

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Rahmenecke Gehrung: Dreiblechnaht vs Kopfplatte 22 Mai 2017 13:09 #61301

Hallo,
irgendwie versteh ich die Konstruktion nicht ganz so. Deshalb würde ich dich Bitten, eine kleine Skizze anzufertigen, dann haben alle eine gleich Grundlage.

Aber vorab:
- Kehlnähte nur ansetzbar mit Öffnungswinkel 60° - 120°
- ZfP-Umfang beachten!! (EN1090-2; Tab. 24) Kehlnähte bei kl. Plattenstärken besser als Stumpfnähte

Bin gespannt auf deine Skizze?!? ;)

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Rahmenecke Gehrung: Dreiblechnaht vs Kopfplatte 22 Mai 2017 18:19 #61305

hi,

ohne alle eventualitäten ausleuchten zu wollen:

du hast eine dreiblechnaht - und doch nicht ;)
die schmalseite vom schottblech ist natürlich mehr als eine luxuriöse schweissbadsicherung - diese seite ist aber statisch fast nix, die umlenkkräfte sind regelmässig unkritisch klein, das packt schon die vorbindenaht.
gurtkräfte durchbinden - heisst, je nach verfahren eine art II-naht. jo mei, an einer dritten seite is halt a blech, na und?
entscheidend ist, nahtform/-vorbereitung und "saft" (strom, schweissgut) müssen gut zusammenpassen. das ist eher unakademisch. insgesamt wohl weniger nahtvolumen, weniger hitzeeintrag ..

kehlnähte .. ich hätte jetzt fast gesagt, lehrlingsjob, aber selbst da wurde früher -mitunter- ziemlich rumgeferkelt. vorteil der kehlnahtlösung: die kannst du in x-lagen mit 6mm-nähten (je nach ausstattung gerne mehr) auf die erforderliche dicke pimpen und hast die chance auf eine schöne wez und auf einen vergütungseffekt.

wenn der stahlbauer die sowieso-geometrie für e. II-naht (o.ä.) nutzen will, hätte ich kein problem damit. andersrum aber auch nicht - sein job, seine entscheidung.

grüsse, markus
Markus L. Sollacher, Berat. Ing. BYIK
mlsollacherATt-onlinePUNKTde

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