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MBaec MICROFE 22 Apr 2017 17:43 #61110

Hallo Kollegen,

hier ist die Skizze. alle Lasten sind Bemessungswerte.
bei einigen ist auch die Ausmitte auf Schubmittelpunkt angegeben.
Ich denke, dass es CCC-Knoten ist. Es wird zusammengedrückt.

Grüße, Sergej
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Letzte Änderung: von Sergej.

MBaec MICROFE 22 Apr 2017 20:47 #61112

Hallo Sergej,

auch wenn das wie ein CCC – Knoten aussieht bleibt das Problem der zul. Druckspannung (gerissen / ungerissen )
unter Berücksichtigung des Torsionsmomentes.

Jetzt mal zu Ihrer Skizze:

Eingangswerte (habe ich nicht nachgerechnet):
VEd,li = 1.400 KN
VEd,re = 2.200 KN
Stützenkraft: VEd = 3.600 KN


Torsionsmomente am Auflager:
MT,li = 339 KNm
MT,re = 322 KNm
Summe MT am Stützenkopf: MT = 661 KNm

Stützenbreite b = 0,60 m; Dicke 0,30 m
e = 661 KNm / 3.600 KN = 0,18 m (entspricht ca. b/3,3)

Überschlag mit linearer Spannungsverteilung
sigma = +- (0,661 MNm / (0,3 m x 0,60² m)*6) - 3,6 MN/(0,30m x 0,60m)
= +- 37 MN/m² - 20 MN/m²
- 57 MN/m² / + 17 MN/m²

Normalerweise würde ich ab diesem Punkt abbrechen ......

Jetzt zur Druckstrebe:

Annahme:
Übertragung auf reduzierte Stützenbreite b‘
b‘ = b – 2x e = 0,60 m – 2 x 0,18 m
b‘ = 0,24 m
sigma = 3,6 MN / ( 0,24 m x 0,30m) = 50 MN/m²

Und nun, da hilft auch kein CCC – Knoten ungerissen.

Meine Meinung:
Das mit der Torsion ist Mist. :)

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MBaec MICROFE 23 Apr 2017 07:03 #61115

Hallo Zusammen,

Das mit der Torsion ist Mist.


habs auch nachgerechnet. Am Stützenkopf ergeben sich:

Mt aus 1130kN: 339kNm
Mt aus 1050kN: 193.41kNm
Mt aus 317kN/m: 128.04kNm

-> ausgehend davon, das alle wirklich in die gleiche Richtung drehen gibts eben: 660.45kNm also 661kNm.

das jetz in einen Stützenkopf einzuleiten ist grosser Mist und führt zu nichts.

M/W: 661/(0.3*0.6²/6)=36722kN/m² Randspannung (linear) aus Mt -> Überschreitet schon 0.85*50/1.5=28.3N/mm²
Wenn als aus Vz nur 3600/(0.3*0.6)= 20000kN/m² vorhanden sind bleiben 37-20 = 17N/mm² vorhanden.

Das wird ein Gelenk am Stützenkopf, weil es nicht möglich ist den UZ so festzuhalten.
Planung ist die Substitution des Fehlers durch den Irrtum.
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MBaec MICROFE 23 Apr 2017 07:08 #61116

Hallo u. einen schönen Sonntag,
Statiker 99 schrieb:

Das mit der Torsion ist Mist. :)

In diesem Zusammenhang möchte ich auf ältere Literatur hinweisen,
in Heft 240 steht z.B. zu diesem Thema unter Kapitel 1.4

.....ist in Stabtragwerken (Balken, Plattenbalken o.ä.) die Aufnahme von
Torsionsmomenten nur nur dann nachzuweisen, wenn diese für das
Gleichgewicht notwendig sind....usw...usw....

scheidet diese Möglichkeit hier aus? wenn ja, warum

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MBaec MICROFE 23 Apr 2017 07:51 #61118

galapeter97 schrieb

.....ist in Stabtragwerken (Balken, Plattenbalken o.ä.) die Aufnahme von
Torsionsmomenten nur nur dann nachzuweisen, wenn diese für das
Gleichgewicht notwendig sind....usw...usw....


ein Ausweg wäre für mich beispielsweise der Nachweis eines Zug-Druck-Knotens in Querrichtung zumal die Lasten ja innerhalb des Stegquerschnittes liegen (em <= b/2 = 40cm). Tendentiell ist ja schon aus den Wandartigen Trägern ein ausgebildetes Zugband in der Decke vorhanden, der Bereich also schon so stark bewehrt dass man eben ein Schweissgerät statt Beton benötigt.

Also die obere Bewehrungslage in der Platte so auslegen, dass die Lasten zentriert werden können.
Ob und wie es dann weiter geht müsste man entscheiden, denkbar wäre für mich das Krafteck so zu legen, dass die Lasten durch den Schubmittelpunkt des Steges gehen, und den Balkensteg dann unter 2-achsiger Biegung nachweisen.
Wäre für mich aber auch "Neuland" und ich würde versuchen mich bei nem "alten Hasen" rückzuversichern.

Unabhängig davon ist aber das Problem mit der überschrittenen Druckspannung im UZ unmittelbar über der Stütze weiterhin vorhanden: -> 3,6/(0.3*0.6)=20MN/m² >> fcd(C30/37)= 0.85*30/1.5=17MN/m²!!

Grüße aus Dresden
Planung ist die Substitution des Fehlers durch den Irrtum.
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Letzte Änderung: von sebwhite.

MBaec MICROFE 23 Apr 2017 08:37 #61119

@Galapeter
mit dem Ansatz der Torsion steht sogar im EC 2


@sebwhite

Natürlich sind verschiedene Modelle möglich (und auch Lösungsmöglichkeiten).
Man kann das Torsionsmoment vom 661 KNm auch vereinfacht in ein horizontales Kräftepaar
zerlegen (H = ca. +- 661 KNm / 0,6 m = +- 1.100 KN).

Die H – Last in der Deckenscheibe müßte in das Aussteifungssystem gerechnet werden, die untere gegengerichtete H – Last müßte in die Stütze gerechnet werden.
„Querbiegung“ des UZ wird wahrscheinlich funktionieren.

Trotzdem halte ich das alles für Murx.

Meiner Meinung nach hat Kollege Sergej das Problem frühzeitig erkannt (Lasten kommen nicht „sauber“ an),
ist dann aber an einer der Kreuzungen im Planungsprozess falsch abgebogen. :)

Vielleicht kann das ja einer hinrechnen, ich kann’s nicht und werde es auch nicht weiter versuchen.


@Sergej

Ist jetzt vielleicht schon etwas spät im Planungsprozess, aber immer noch besser als schon betoniert.

Ich vermute mal, daß die Lasten Fd aus wandartigen Trägern (Überzügen) kommen.

Warum nicht noch je einen Unterzug (so. ca. h = 60 cm incl. Decke) unter dem wandartigen Trägern anordnen.
Hier kann die Zuggurtbewehrung des wandartigen Trägers angeordnet werden
und gleichzeitig der Haupträger zentriert werden.

Heißt, das Torsionsmoment von max. 339 KNm (aus z.B. Fd = 1.130 KN) wird jetzt über Biegung aufgenommen.

Das Torsionsmoment aus der Gleichstreckenlast qEd = 317 KN/m kann über die Decke aufgenommen werden.
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