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Nachträglich ergänzte Stb-Querschnitte 16 Jan 2017 17:16 #60217

Hallo,

In DIN 1045 (alt) war mal enthalten, daß nachträglich ergänzte Stb-Querschnitte so bemessen werden können, als ob der Gesamtquerschnitt von Anfang an einheitlich hergestellt worden wäre. In EC2 ist das so nicht mehr enthalten. Warum? Gibt's neue Erkenntnisse?

Konkreter Fall:
Kleine Stb-Brückenplatte, Einfeld, Fertigteil mit nachträglich ergänzter Ortbetonschicht, ohne Montageunterstützungen.

Frage: Kann die Biegebemessung der Platte im Endzustand nach wie vor so vorgenommen werden, als wenn der Querschnitt von Anfang an einheitlich hergestellt worden wäre?

DIN EN 1992-2/NA Ziff. 113.1 hat m.E. keine zusätzl. Forderungen (hier Einfeldplatte, daher keine Veränderung der Schnittgrößen z.B. infolge Kriechen u. Schwinden).

P.S.: Um die Bemessung der Verbundbewehrung, der Montagezustände und der Durchbiegungen geht's mir hier nicht. Das ist alles nachgewiesen.

Gruß
mmue

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Nachträglich ergänzte Stb-Querschnitte 16 Jan 2017 19:53 #60220

Hallo,
ich habe die Norm zwar gerade nicht zur Hand, würde aber in jedem Fall das Fertigteil ohne die Querschnittsfläche der Ortbetonergänzung für
- Eigengewicht Fertigteil,
- Eigengewicht Frischbeton der Ortbetonergänzung (Achtung: höhere Wichte),
- Verkehrslasten im Bauzustand und
- Betonanhäufung während des BetoniereNS ( 3 kN/m2 auch 3,00 x 3,00 m??)
nachweisen. Dabei muss auch beachtet werden, dass im Bauzustand auf Grund der fehlenden Ortbetonergänzung keine "biegesteife" Querverteilung der Lasten gibt. Die Lasten teilen sich also entsprechend der Abstände 50:50 auf jeweils ein zwei Fertigteile auf.
Es gibt also durchaus Unterschiede im statischen System zwei. Bau- und Endzustand.
Sofern die Fertigkeiten vorgespanno sind, ist auch Kriechen und Schwinden zu betrachten, auch wenn es sich nur um einen 1-Feld-Träger handelt, da Fertigteil und Ortbetonergänzung unterdchiedlich alt sind und es somit sehr wohl zu einer Beanspruchung infolge Kriechen und Schwinden kommt.

Gruß, Tobias
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Nachträglich ergänzte Stb-Querschnitte 16 Jan 2017 22:38 #60223

Hallo mmue,
m.E. witd die Platte auf Biegung im Endzustand wie eine Ortbetonbetonplatte bemessen,
da im Bereich des maximalen Momentes die Querkraft Null ist. Die Verbundbewehrung
im Bereich der maßgebenden Querkräfte, wie du schon geschrieben hast, hast du schon nachgewiesen.
Wo ich meine Bedenken habe, dass du geschrieben hast, dass es ohne zusätzliche Unterstützung
erfolgt.
Wie sieht denn die Halbfertigteilplatte aus? Sind Gitterträger drin? Wird die " gesamte" Platte nachträglich
vorgespannt? (Ich denke nicht, da bei einer Vorspannung würde man die Platte unterstützen)
Oder ist das Fertigteil schon vorgespannt und man baut noch "etwas" drauf?

Wenn die Platte nicht vorgespannt ist, und mit Gitterträgern im 1.BA versehen ist, Dicke 1.BA max. 7 cm,
dann Herstellerangaben zu den Gitterträgern beachten, sowas steht auch in der Zulassung von Gitterträgern,
z.B. FILIGRAN.
Wir haben solche Platten im normalen Hochbau stetts Unterstützt. Ohne Unterstützung müssen die Gitterträger (als Fachwerk)
es schaffen, die Frischbetonlast ohne "übermäßige" Verformungen aufzunehmen (Risse unten in der FT-Platte).
Ohne Unterstützung ist für den Rissbreitennachweis an der Unterseite noch die Beanspruchung infolge "abfließender Hydratation" der
neuen Aufbetonschicht zu berücksichtigen, da der neuer Beton beim "Zusammenziehen" mit dem alten durch die raue Fuge sich verzahnt, und dadurch eine Zugkraft und Zusatzmoment entsteht, was für den Rissbreitennachweis im Außenbereich
von Bedeutung sein kann.

Grüße, Sergej
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Letzte Änderung: von Sergej.

Nachträglich ergänzte Stb-Querschnitte 16 Jan 2017 23:18 #60224

saibot2107 schrieb: Hallo,
ich habe die Norm zwar gerade nicht zur Hand, würde aber in jedem Fall das Fertigteil ohne die Querschnittsfläche der Ortbetonergänzung für
- Eigengewicht Fertigteil,
- Eigengewicht Frischbeton der Ortbetonergänzung (Achtung: höhere Wichte),
- Verkehrslasten im Bauzustand und
- Betonanhäufung während des BetoniereNS ( 3 kN/m2 auch 3,00 x 3,00 m??)
nachweisen. Dabei muss auch beachtet werden, dass im Bauzustand auf Grund der fehlenden Ortbetonergänzung keine "biegesteife" Querverteilung der Lasten gibt. Die Lasten teilen sich also entsprechend der Abstände 50:50 auf jeweils ein zwei Fertigteile auf.
Es gibt also durchaus Unterschiede im statischen System zwei. Bau- und Endzustand.
Sofern die Fertigkeiten vorgespanno sind, ist auch Kriechen und Schwinden zu betrachten, auch wenn es sich nur um einen 1-Feld-Träger handelt, da Fertigteil und Ortbetonergänzung unterdchiedlich alt sind und es somit sehr wohl zu einer Beanspruchung infolge Kriechen und Schwinden kommt.

Gruß, Tobias


Man(n) sollte richtig lesen, bevor man antwortet. Da habe ich doch tatsächlich überlesen, dass es um eine Platte und nicht um einen Plattenbalken geht, wie ich oben angenommen habe.

Somit wäre es doch wohl eine "klassische" Filigrandecke wie im Hochbau, die man doch auch nur am Endsystem bemisst. Oder sehe ich das Falsch?
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Nachträglich ergänzte Stb-Querschnitte 17 Jan 2017 09:29 #60225

Hallo,

Danke für die Antworten.

@ saibot:
Der Bauzustand ist nachgewiesen (Eg. Fertigteil + Frischbeton + Nutzlast während der Bauzeit gem. DIN EN 1992-2 NCI zu Ziff. 113.2, Fertigteile natürlich einzeln entspr. dem vorh. statischen System beim Betoniervorgang).

@ Sergej: Die vorgefertigten Platten H = 30 cm haben eine Verbundbewehrung aus senkr. Bügeln. Keine Vorspannung (ist ein Stb-Überbau). Zwang aus abfließender Hydratationswärme ist beim Frischbeton berücksichtigt.

Also kein Nachweis von Kriechen und Schwinden bei der Bemessung im Endzustand? Nur auf den Endzustand kam's mir an.

Gruß
mmue

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Nachträglich ergänzte Stb-Querschnitte 17 Jan 2017 15:38 #60226

Hallo,

wie gesagt, im Hochbau berücksichtigt man Kriechen und Schwinden soweit ich weiß nicht. Nach meiner Erfahrung rechnen die Fertigteilwerke die erforderliche Bewehrung lediglich über das Verhältnisse der Hebelarme um. Aber hierzu folgende Überlegungen:

Die beiden Betonbauteile haben ein unterschiedliches Alter und somit ein unterschiedliches Kriech- und Schwindverhalten. Meiner Meinung nach kommt es somit durch Kriechen und Schwinden in der Ortbetonergänzung zu Zwangsbeanspruchungen im Fertigteil.

Gem. DIN EN 1992-2/NA, NCI zu 2.3.2.2 (2) sind die Auswirkungen von Kriechen und Schwinden bei "Betonbrücken im GZT auch bei Fertigteilen mit Ortbeton [...] zu berücksichtigen".

Gedanklich könnte man den Fall vermutlich mit einem Stahlverbund-Querschnitt mit Ortbetonergänzung vergleichen, bei dem man Kriechen und Schwinden immer vergleichen würde.

Gruß
saibot

Edit: eventuell mal in den Betonkalender 2015 schauen. Da gibt es glaube ich ein Kapitel zu Brücken.
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Letzte Änderung: von saibot2107.
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