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Wandartiger Träger....? 03 Okt 2016 10:04 #59645

Statiker sind ein seltsames Volk :)


Wir haben einen Einfeldträger ( h/l = 0,3 << 0,5) mit Gleichstreckenlast, also ganz "normale" Balkenstatik.

Hab das mal auf einem Blatt Papier nach alter Norm überschlagen.

Untere Bewehrung ca. 12 d = 28,
Schubbewehrung ca. d = 12 - 10 cm bis 15 cm (Schubbereich 3)

Anordnung der Biegebewehrung ganz konventionell (3 d = 28 erste Lage und dann 5 x 2 d = 28).

Horizontal würde ich die Wand mit ca. d = 10 - 15 bewehren.


Für den "Rest" müßte man die Konstruktion kennen (Ausweichen Druckzone, Öffnungen,
Endverankerung, Einleitung Auflagerlast usw.).

Dafür braucht es keine FE - Berechnung oder sonst was.

PS.:
Sollte im Auflagerbereich eine Türhohe Öffnung sein, würde ich gar nicht erst anfangen zu rechnen :)

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Wandartiger Träger....? 03 Okt 2016 14:21 #59646

statiker99 schrieb: Wir haben einen Einfeldträger ( h/l = 0,3 << 0,5) mit Gleichstreckenlast, also ganz "normale" Balkenstatik...


Nach DIN EN 1992-1-1 mit NA gilt (NA.1.5.2.23 wandartiger bzw. scheibenartiger Träger):
"Ebenes, durch Kräfte parallel zur Mittelfläche vorwiegend auf Biegung beanspruchtes, scheibenartiges Bauteil, dessen Stützweite weniger als das Dreifache seiner Querschnittshöhe beträgt."

Bei mir ergibt das: h/l = 0,3 = ca. 0,33... (und nicht <<0,5!!) liegt also im "Übergangsbereich" zwischen Balken und wandartigem Träger (und das Bauteil selbst kennt unsere "künstliche" Definition nicht).

Außerdem bin ich "Schlaich'sche Schule", das heißt: "D-Bereich" ungefähr im ersten und letzten Drittel, "B-Bereich" etwa im mittleren Drittel... aber: FEM brauche ich dafür "normalerweise" auch nicht...

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Letzte Änderung: von Alsheimer.

Wandartiger Träger....? 04 Okt 2016 08:26 #59647

Kollege Alsheimer hat wie immer weitgehend Recht.

Nur, was heißt das für den konkreten Fall?

EC 2 sagt: Wandartiger Träger l < 3h
Heft 240 sagt: Wandartiger Träger l < 2h

Beide „künstlichen“ Kriterien sind erfüllt für eine „Balkenbemessung“.

Wenn jetzt jemand trotzdem für die Bemessung einen wandartigen Träger zu
Grunde legt, was passiert dann?

Die Zuggurtbemessung ist in beiden Fällen (Scheibe / Balken) vergleichbar:
Scheibe: innerer Hebel ca. 0,82 x h
Balken: innerer Hebel ca. 0,85 x d.

Schubbewehrung in der Scheibe nicht erforderlich, im Balken schon.

Druckstrebennachweis Balken über Schubnachweis, bei der Scheibe
über Druckdiagonale bzw. Ersatznachweis über Auflagerpressung.


Meine Vorgehensweise habe ich zuvor beschrieben.

Die Zuggurtbewehrung würde ich nicht auf 0,1 x l verteilen sondern,
wie zuvor beschrieben in mehreren Lagen vorsehen, Abstand der Lagen z.B. 7,5cm – 15 cm.

Die erf. Schubbewehrung gem. Balkenbemessung würde ich einlegen (zzgl. Aufhängebewehrung).
Für den Rest müßte man die Konstruktion im Detail kennen (Auflagerbereich, Endverankerung ....).

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Wandartiger Träger....? 04 Okt 2016 09:56 #59648

  • Manfredstatik
  • Manfredstatiks Avatar Autor
  • Offline
  • Beiträge: 34
Hallo zusammen

letztlich scheitert die Bemessung tatsächlich an der Lasteinleitung. Es gibt keine Öffnung,
und die Bemessung über zwei Etagen als Wand wäre auch kein Problem.
Ich habe allerdings nur die Möglichkeit einer gelenkigen Endauflagerung von max. 24cm Länge.
Und da kriegt man ums verrecken keine 2000KN eingeleitet.....

Ich habe jetzt aufgegeben.... :blush:
Ich habe dies nun dem Arch mitgeteilt, und eine Skizze angefügt, wie die Parkplätze
auch mit einer Stütze funktionieren.... :whistle:

Mal schauen ob er gnädig ist......

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Wandartiger Träger....? 04 Okt 2016 11:52 #59649

Manfredstatik schrieb:
Ich denke für echte Statiker habe ich ausreichende Randbedingungen genannt.


Tja, so kann man sich irren :)

Aber mal im ernst, am
Auflager geht die Rechnung oft nicht auf, egal, ob
man das nun wandartigen Träger oder Balken nennt.

Von daher nehmen scheinbar einfache Fragen eine unerwartete Wendung :)

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Wandartiger Träger....? 04 Okt 2016 21:15 #59651

hallo Manfredstatik,

man könnte auch noch Stützenbeton+Deckenbeton+ WTR im unteren Geschoss auf C50/60 hochsetzen ;)
oder versagt die schräge Drucksträbe des WTR?
Sonst könnte man mit Druckbewehrung arbeiten, z.B. 4 d20:
2000-(24*30*0,75*2,83)+(-43,5*4*3,14)= -74,56<0....damit könnte man es auch hinbiegen/hinrechnen.
Sonst Stützen verbreitern (Auflagerlänge).
Habe grad auch sowas gehabt: unterer Bereich C50/60, oberer C30/37,
oben ist sowieso nichts, nur der Knoten ist maßgebend.

Grüße, Sergej

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Letzte Änderung: von Sergej.
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