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Anziehverfahren DIn EN 1090 15 Sep 2016 09:33 #59582

Gemäß DIN EN 1090 werden für planmäßig vorgespannte Schrauben 3 Kategorien angegeben.

Kat.B: Gleitfeste Verbindung im GZG
Kat.C: Gleitfeste Verbindung im GZT
Kat.E: (reine ??) Zugverbindungen

Abhängig dieser Kategorie sind unterschiedliche Anzieverfahren zugelassen. Bei Kat.B/C muss das kombinierte Vorspannverfahren angewendet werden. Nach Rücksprache mit diversen Stahlbaufirmen wird dieses wohl in der Praxis nicht angewendet...

Meine Frage nun, bei biegesteifen Stirnplattenstößen bei denen planmäßig Zug, -und Quer/schwerkräfte übertragen werden, sind diese nun in Kat.C einzustufen. Wäre dann somit nur das kombinierte Vorspannverfahren anzuwenden?

Oder kann man ev unterscheiden, für die nur zugbanspruchten Schrauben Kat. E und für die im Druckbereich+Querkraft Kat.C?

Hat sich jemand ebenfalls schon mit der Thematik beschäftigt, bzw gibt es Erfahrungen/Hinweise etc.

Danke Grüße Matze

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Anziehverfahren DIn EN 1090 15 Sep 2016 09:45 #59583

Warum willst Du die Querkräfte über Reibung abtragen und nicht die Schrauben auf Abscheren belasten?

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Anziehverfahren DIn EN 1090 15 Sep 2016 09:53 #59584

Mario schrieb: Warum willst Du die Querkräfte über Reibung abtragen und nicht die Schrauben auf Abscheren belasten?


Planmäßig werden die Schrauben schon auf Abscheren belastet.
Aber es entstehen dann doch immer Reibungskräfte oder nicht?
Ich geh darauf ein, weil es bei kat.B und C heisßt " übertragen Scherkräfte zwischen Bauteilen, die durch die reibungsbehafteten und verspannten Trennfugen hindurchgeleitet werden"
Ich versuche die Abgrenzung der Kategorien zu verstehen, gelingt bisher aber nicht :S

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Anziehverfahren DIn EN 1090 15 Sep 2016 10:33 #59585

Ein "normaler" biegesteifer Anschluss (Rahmenecke, Firststoß, etc.) ist erstmal grundsätzlich in die Kategorien A und D einzuordnen.
Die Kategorien B, C (gleitfest vorgespannt) und E (auf Ermüdung beanspruchte Zugverbindung) werden, soweit möglich, in der Praxis vermieden. Aus dem einfachen Grund, dass man die reduzierte Vorspannkraft Fp,c* aufbringen kann und nur das modifizierte Drehmomentverfahren verwendet, was dem alten Vorspannverfahren nach DIN 18800-7 entspricht.

Nur weil ein Anschluss unplanmäßige Reibungskräfte überträgt (das machen so ziemlich alle Schraubverbindungen), muss man ihn nicht in Kategorie B oder C einordnen.

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Anziehverfahren DIn EN 1090 15 Sep 2016 11:14 #59586

Bealdor schrieb: Ein "normaler" biegesteifer Anschluss (Rahmenecke, Firststoß, etc.) ist erstmal grundsätzlich in die Kategorien A und D einzuordnen.
Die Kategorien B, C (gleitfest vorgespannt) und E (auf Ermüdung beanspruchte Zugverbindung) werden, soweit möglich, in der Praxis vermieden. Aus dem einfachen Grund, dass man die reduzierte Vorspannkraft Fp,c* aufbringen kann und nur das modifizierte Drehmomentverfahren verwendet, was dem alten Vorspannverfahren nach DIN 18800-7 entspricht.

Nur weil ein Anschluss unplanmäßige Reibungskräfte überträgt (das machen so ziemlich alle Schraubverbindungen), muss man ihn nicht in Kategorie B oder C einordnen.


Danke für die Antwort!

Wenn ich blöd fragen darf, was für Anschlüsse können dann in B/C eingeordnet werden? (Bin kein Stahlbauer :whistle: )
Und Kat. E ist dann lediglich für auf Ermüdung beanspruchte Bauteile maßgebend!?

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Anziehverfahren DIn EN 1090 15 Sep 2016 14:20 #59590

Off Topic fällt mir da ein Geschichte ein.

Damals in Afrika.
Wir haben ein paar hundert Kilometer Gas Pipeline verlegt.
Alle 35km eine Kontrollstation, inkl. einem Funkmasten.
Die Verbindungsmittel sollten alle vorgespannt sein.
Die Masten 35m, 50, 75 bis 100m hoch.
Benghazi war der höchste mit 100m, sollte ganz Benghazi mit einem Handynetz versorgen.
Dazu noch ein paar Richtfunk Antennen, Micro Wave und Sonstigem für das Militär.
Geliefert hat das Rhode und Schwarz, ein Lieferant für die Bundeswehr.
Top Technik, top blacklisted!

So und jetzt kam die Abnahme des Kunden.
Normalerweise, Spot Checks!
Ich habe gesagt ich klettere da nicht rauf.
Die libyschen Jungingenieure meinten, Sie im Leben nicht!
Also was machen?
Mein Vorschlag, ich werde einen von den Aufstellern hochschicken, der soll
nochmals alle Schrauben kontrollieren ggf. nachziehen und eben mit roter Farbe
markieren.

Es war jeder zufrieden!

Es gab keine Abnahmeprolle die so einfach unterschrieben wurden!

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Letzte Änderung: von Jörg.
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