THEMA:

Liebe Leute,
ich steh vor folgendem Problem:
die Giebelfassade eines Ensemble-Denkmals im Kern aus dem 17.Jhd, 3 Vollgeschoße + ausgebautes DG, Aussenwände größtenteils aus Bruchsteinmauerwerk, Decken sind Holzbalkendecken, soll im 1. und 2. OG sowie im DG drei Balkone, 1,5 x 4,5m erhalten.
Die Konstruktion muß selbsttragend sein und kann wegen der nicht genau definierbaren Wandgüte nicht an diese gehängt werden.
Hinzu kommt, daß sämtliche Wohnungen aufwendig saniert wurden, so daß auch ein Anhängen an die Holzbalkendecken ohne Beeinträchtigung der (bewohnten) Wohnungen nicht möglich ist.
Es muß also eine selbst-stehende Konstruktion gewählt werden, die im Bereich der Balkone maximal mit Klebedübeln angeheftet wird, ohne das große Zugkräfte entstehen.
Ein weiteres Problem ist, daß wegen der beengten Platzverhältnisse im EG (Garagenhof, beengte Zufahrt) Stützen maximal 0,75m vor der Wand angeordnet werden können, also maximal in der Mitte der Balkontiefe.
Denkbar ist eine Art Schukonstruktion unter dem Geländeniveau, die dem Kippmoment der Balkonkonstruktion entgegen wirkt.
Der Bauherr plant einen Auszugsversuch für Klebedübel, aber vielleicht gibt es noch einen weiteren Ansatz. Hat jemand einen Denkanstoß für mich? (Plan als Anhang)
Vielen Dank und viele Grüße

Hallo Straub,

soweit ein ganz übliches Bauvorhaben. Wird jedes Jahr 100-fach in Deutschland gebaut.

Zugkräfte je Dübel und Stein ca. 1,2kN charakteristisch in jede Richtung bei Verankerung im Mauerwerk. JE STEIN!

Berechne erstmal die gebäudeseitigen Kräfte aus Feldweiser Belastung + Wind in allen möglichen Lastfallkombis.
Dann prüfe ob das mit den geringen aufnehmbaren Kräften der Dübel geht. (wohl eher nicht mit Dübeln - würd ich jetzt mal sagen)

Bachte auch:
-Anfahrlast EG
-Materialsortenauswahl beim Anschluss ans Gebäude
-Auszugsversuche bei Dübeln mit Altwerkstoffen sind gut. Allerdings dürfen trotzdem keine höheren zul. Zugkräfte durch die Dübel in das Mauerwerk eingeleitet werden als die Zulassung hergibt. Also z. B. 1,2kN
-Zul. Dübellasten in Mauerwerksbereichen ohne Auflast (neuer Türdurchbruch) geringer. Teilweise 0! (logisch, oder?)

GG


(besser Sie fragen jemand, der sich damit auskennt)

Hallo,

nur so ein Gedanke:
Stützen bis zur Dachkontruktion hochführen und dort entspr. an die Dachkonstruktion zugfest anbinden.
Im Dach lassen sich doch sicherlich einfacher noch erf. Aussteifungen ausführen.
Die Stützen vom FD bis zum Dach ohne Anbindung an das Mauerwerk ausbilden.
Das werden jedoch dann ganz ordentliche Querschnitte

KM

MeyerK schrieb: Hallo,

.....
Die Stützen vom FD bis zum Dach ohne Anbindung an das Mauerwerk ausbilden.
....

Und bei Wind klappert der Balkon dann immer weil er mit den Bodenbelägen gegen die Hauswand schlägt. Weil ja nicht in Geschossebene mit der Wand verbunden.....

Sehr warm heut, oder?

GustavGans schrieb:
Und bei Wind klappert der Balkon dann immer weil er mit den Bodenbelägen gegen die Hauswand schlägt. Weil ja nicht in Geschossebene mit der Wand verbunden.....

Sehr warm heut, oder?

Hallo "schlauer Gustel"

soll ich darauf nun antworten ???

Hallo Meyer

ich habe schon viele Balkone gebaut. Ausnahmslos alle wurden (müssen) in den Geschossebenen angebunden werden.
Also Werkstattplanung und Statik.

Ich schau mir auch Balkonanlagen von anderen Firmen an. Man kann ja immer schön das statische System erkenne.

Aber einen Balkon, der nur oben und unten festgemacht war hab ich noch nie nich in meine ganze Lebbe gesehn