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Durchbiegung und Schwingung einer Stb.-Decke 19 Sep 2014 14:31 #53414

hallo zusammen,

erlaube mir noch ein paar theoretische Betrachtungen.
Die Werte Li/35 bzw. Li^2/150 sind nach EC2 NA die oberen Grenzen. Wenn nicht gerechnet wird, ist immer eine Schlankheitsbetrachtung nach 7.4.2 durchzuführen, dabei können konservativere Werte herauskommen, die dann auch einzuhalten sind.

Eine 2-Feld-Platte mit gleichen Stützweiten ist nicht 100% sondern nur 50% eingespannt. Der Momentennullpunkt liegt dabei bei ca. 0.75 L. Das entspricht dem k-Wert nach EC2 7.4.2 von 1.3 ( 1 / 1.3 = 0.77 ). Einer 50%-tigen Einspannung würde folglich dieser Wert genügen.

Andreas liegt ganz richtig mit seinem Beitrag. Entscheidend für die max. Verformung der Platte ist das Einspannverhältnis im Mittelbereich. Der Rest beeinflusst überwiegend die Breite der Zone, in der die max. Verformung auftritt.

Bei meiner Vergleichsrechnung werden auch nur in der Mittelzone die Drehsteifigkeit des Randes angesetzt.

Wenn grundsätzlich eine "Prognoserechnung" durchgeführt wird, muss die Schlankheitsbestimmung nicht eingehalten werden.

gruß dvog

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Durchbiegung und Schwingung einer Stb.-Decke 20 Sep 2014 07:19 #53417

Hallo,

Eine 2-Feld-Platte mit gleichen Stützweiten ist nicht 100% sondern nur 50% eingespannt.

Da muß ich aber widersprechen. Eine 2-Feld-Platte mit gleichen Sützweiten hat bezügl. gleicher Belastung in beiden Feldern (also Eigengewicht bzw. beidseitig Verkehrslast) sehr wohl eine einseitig 100-%-Einspannung, denn die Biegelinie hat über der Mittelstütze bei dieser Belastung eine waagrechte Tangente. Bezogen auf den LF einseitige Verkehrslast ist die Einspannung 50%. Die Kombination g/quasi ständige Verkehrslast liegt wg. des relativ hohen Eg.-Anteils eher in Richtung Volleinspannung. Soviel zu diesem Beispiel mit der 2-Feld-Platte.

Die Verhältnisse beim hier zur Debatte stehenden Beispiel sind aber von einer (einseitigen) Volleinspannung der fraglichen Platte weit entfernt.

Gruß
mmue

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Durchbiegung und Schwingung einer Stb.-Decke 20 Sep 2014 08:30 #53419

@mmue

für einen linear-elastischen werkstoff trifft das schon zu, aber im betonbau war es immer sinnvoll, stützmomente auszurunden und die feldmomente zu erhöhen, weil im betonbau immer umlagerungen von der stütze ins feld stattfinden.

die volle einspannung zu verwenden bedeutet, dass man sich im betonbau auf einen idealzustand verlässt, der nie 100% eintritt

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Durchbiegung und Schwingung einer Stb.-Decke 20 Sep 2014 09:16 #53420

Hallo morten,

deine Ausführungen unterstützen meine Ansicht, daß die Randeinspannungen, insbesondere im vorliegenden Fall, nicht zu günstig angesetzt werden dürfen.

Das was hier vorliegt ist, vereinfacht gesagt, eine 4seitig gelagerte Platte, L1/L2 ca. 1.38, teilweise fehlende Unterstützung eines Längsrandes, geringe Einspannung (Bereich neben Treppenloch), abhebende Ecken bzw. abhebende sonstige Auflagerbereiche und entspr. notwendige Auflasten (soweit ich sehe) nicht abschließend geklärt, Bauzustände dto.

Was bleibt? Eine Platte deren Tragverhalten sich im mittleren Bereich einer 1-Feld-Platte mit geringer einseitiger Randeinspannung annähern dürfte. Klar FEM ist das Mittel der Wahl und man kann mit noch so ausgefeilten Elementen allerlei Rechenkunststücke vollführen. Die enorme Streuung in den Rechenannahmen bleibt aber.

Ich will den Einsatz FEM nicht hier abwerten. Die Diskussion der Ergebnisse ist durchaus interessant. Aber wurde bei den Berechnungen auch die Aufteilung in Filigranplatten mit reduzierter Biegesteifigkeit im Fugenbereich und die Bewehrungsführung im Bereich der fehlenden Unterstützung berücksichtigt? Stoßen die sog. Filigranplatten stirnseitig stumpf gegeneinander mit Zulagebewehrung auf den Fertigteilen? Da dürfte dann die Biegesteifigkeit in Längs- u. Querrichtung reduziert sein. Fragen über Fragen.

Nichts für ungut, jeder kann ja rechnen, was er mag. Hier ging's aber um die Durchbiegung und da halte ich eine mehr oder weniger quasi 1-Feld-Platte mit 20 cm Dicke, 5.80 m Spannweite und Trennwand oben drauf in Spannrichtung einfach für zu wenig.

Gruß
mmue

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Durchbiegung und Schwingung einer Stb.-Decke 20 Sep 2014 13:24 #53423

hallo mmue,

ich habe mich nicht deutlich ausgedrückt. Ich meinte natürlich die Einzelplattenbetrachtung. Bei 2 gleichen Feldern ist der Einspanngrad eines Feldes am Mittelauflager aufgrund der Steifigkeiten 50%. Das ist unabhängig von der Belastung.

Eine andere Frage sind die Schnittkräfte des Gesamtsystems je nach Lastbild. Sie haben natürlich Recht. Bei Vollast auf beiden Feldern entspricht das Stützmoment dem Volleinspannmoment eines Feldes. Das ist aber nur bei gleichen Stützweiten so.

Die max. Verformung ergibt sich aus einseitiger Belastung. Definiere ich die Einspannung über die Schnittkräfte, dann hängt das ganze natürlich von dem Anteil der Nutzlast ab und welches psi0 diese hat.

Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, dass selbst für diesen Fall die Norm eine Ersatzlänge von L/1.3 zulässt.

Im Übrigen hatte ich ja bei einer quasi Einfeldplatte nachgewiesen, dass L/500 mit h=20 cm nicht hinkommt. Ich bin da voll Ihrer Meinung.


gruß dvog

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