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Umbau Plattenbau WBS 70 21 Feb 2018 12:31 #62743

Na dann hallo Frank,
schick mir mal Deinen Grundriss.
mail: post[at]hvstreit.de

Deckenpläne und Grundrisse habe ich genug. Da werde ich wahrscheinlich was finden.

Verschiedene Verkehrslasten kann ich mir schon vorstellen, da nur im Bereich der Nasszelle und den angrenzenden Trennwänden diese Lasten vorhanden sind.

Gruß
Volker
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Umbau Plattenbau WBS 70 21 Feb 2018 14:05 #62744

Hallo Frank,

im Wohnungsbau P2 und WBS70 war die Verkehrslast nur 1,5 kN/m², Trennwandzuschlag nur in Teilbereichen. Sogar die Loggiadecken hatten nur 1,5.
Mit einer Verkehrslast C1 mit 3,0 kN/m² wirst Du kein Glück haben.
Tip: Manche Kellerdecken waren als ZV-Decken (Zivilverteidigung) mit Trümmerlasten gerechnet.
Die würden reichen, aber das waren nur ausgesuchte Bereiche, die man nur an den Elementenummern erkennen kann.
Hat Dein Gebäude eine s.g. "Funktionsunterlagerung", sprich Ladenzone mit 3,30 m Geschosshöhe?
Dann ist die Nutzlast auf der Kellerdecke ausreichend.

Grüße aus der Lausitz

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Umbau Plattenbau WBS 70 22 Feb 2018 10:51 #62747

Hallo zusammen,

elend viel Recherchearbeit...kann eure Angaben nur bestätigen. Nutzlast generell 1,5kN/m² und berechsweise Trennwanzuschlag von 1,25kN/m². Ich seh nur 2 Möglichkeiten:
a) Verstärkung der Deckenelemente:
a1) mit CFK-Lamellen - dafür brauch ich genaue Bewehrungsangaben der Elemente, die man natürlich nur schwer findet - hab jetzt beim Bundesarchiv ein paar UNterlagen angefordert und hoffe dort fündig zu werden. Ob so eine Maßnahme sinnvoll und bezahlbar ist, ist ja eine ganz andere Frage. Und es wird bestimmt ein Brandschutzproblem geben
a2) Verstärkung der Deckenelemente mit einer konventionellen Methode, z.b Stahlträgern
b) Ein Belastungsversuch, mit dem die Tragfähigkeit nachgewiesen wird - wäre nur dumm, wenn die Decken dabei knacken :whistle:

Wenns euch interessiert, halte ich euch auf dem Laufenden.
Gruß Frank

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Umbau Plattenbau WBS 70 22 Feb 2018 15:43 #62749

Hallo Frank,

es sind Spannbetondecken 14 cm als Einfeldträger bemessen und bewehrt.
Wenn Du zusätzliche Stützungen einführtst, werden es Durchlauträger ohne obere Bewehrung.
Um unkontrollierte Risse zu vermeiden, kann man oben über den neuen Auflagern Scheinfugen einschneiden. Dann werden es wieder Einfeldträger. Das hat man damals teilweise sogar planmäßig gemacht.
Wegen der Betondeckung sind die Decken alle nur F60 mit Bestandsschutz.
Eine Nutzungsänderung wird wohl F90 erforderlich machen.

Probebelastung hat gute Aussichten. Die Decken halten deutlich mehr, wenn sie unbeschädigt sind.

GFK-Lammellen sind schön teuer.

Viele Grüße

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Umbau Plattenbau WBS 70 23 Feb 2018 08:08 #62750

Das mit den Scheinfugen weiß ich auch noch. Das war der letzte Schrei. Da wurden nochmal ein paar kg Stahl gespart. Mein Vater kam da mal an und sagte, wir legen jetzt bei 2-Feld-Trägern oben beim Mittelauflager einen Plastestreifen ein und der geht beim Verlegen auf. Dann braucht man nur untere Bewehrung.
Ohne viel Ahnung von Spannbetonbau zu haben, wäre das vielleicht eine Lösung. Ich würde vorab einen Spannbetonprofi fragen.
Es ist nur zu kontrollieren, dass beim Einstemmen der Auflager keine Ringankereisen kaputt gemacht werden. Aber ich glaube, dass bei WBS70 dort nur die Transporteisen der Wand liegen. Die Deckenscheibe ist in Deckenhöhe. Die AW und die Decken wurden miteinander verschweißt. Dafür hatten wir extra einen Deckenschweißer in der Schicht.

Das mit GFK würde ich auch vergessen. Eine neue Trägerlage oben drüber geht aus Höhengründen sicher auch nicht. Haben wir aber schon mehrmals praktiziert (auf dem obersten übrig gebliebenen Geschoß).

Die Decken abdrücken, geht vielleicht auch. Wurde hier auch schon bei Bestandsbauten gemacht. Ist auch ein bisschen Aufwand. Ich weiß nur noch, dass die Deckenplatten sehr unterschiedliche Überhöhungen/Vorspannungen hatten. Da war in Feldmitte immer ein Höhenunterschied zwischen den FT. Der wurde von der Ausbautruppe verputzt/ ausgeglichen. Die Fuge ist dann bei fast allen Platten regelmäßig nachträglich gerissen.

Gruß Volker

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Umbau Plattenbau WBS 70 23 Feb 2018 09:10 #62751

Mich würde der Anwendungsfall für die Spannbetondecken mit Scheinfugen interessieren.
Die WBS 70 war auf das 6m Raster ausgelegt. Es waren bis auf das Treppenhaus nur 6m Spannbetondeckenplatten erforderlich. Längere Platten funktionierten nicht, da es kaum Kräne für höhere Hublasten gab und der poln. Standardkran meist funktionieren musste.

Prof. Quade von der ehem. TH Leipzig hat Anfang der 90-er 6m Loggiadeckenplatten und Wohnungsdeckenplatten vor Ort belastet. Die Decken selber gingen nicht kaputt, verformten sich unter Lasterhöhung stark und sprangen letztendlich aus den Auflagern.

Meines Erachtens wurde bei der WBS 70 der Ringanker in den Außenwandelementen am Elementkopf der Tragschale verlegt. Die Schweißer mussten die 2 Eisen vor Ort verbinden und die Querwände einbinden. Zusätzliche Schweißpunkte in den Drittelspunkten gab es auch.

Manchmal sollte man den Sinn solcher Vorhaben überdenken. Nicht alle Gebäude sind für einen Umbau mit Lasterhöhung geeignet. Alle Maßnahmen erfordern eine recht kulanten Prüfing. und Zustimmungen im Einzelfall (z.B. bei experimentellen Versuchen am Bauwerk), was meist lange Bearbeitungszeiten und zusätzliche Kosten nach sich zieht.
Sing', mein Sachse sing' ...

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