THEMA:

Hallo zusammen....

typischer Fall mit dem sich Gutachter rumschlagen müssen.

Bodenplattte Einfamilienhaus nicht unterkellert, umlaufende Frostschürze.
Kein drückendes Wasser. Also Abdichtung gegen Bodenfeuchtigkeit gefordert.
Aufbau: Zuerst die Bodenplatte d=18cm, (Wu) Beton mit konstruktiver Bewehrung
darauf eine einlagige Abklebung mit Bitumenschweißbahn.

Wie das so ist, haben jetzt die Herren Elektriker ihre Kabel mit Nägeln durch die Bitumenbahn
in die Betonplatte befestigt.....

Kann man jetzt argumentieren, das es nicht schädlich ist...?
Und wenn ja, wie...?

Was sagt Deine BHV dazu wenn Du nachweislich gegen eingeführte techn. Baubestimmungen
argumentierst ?
Würde ich mir nicht anhängen.

Ich weiß , dass Deine Tatsachenberichte mit Nagel oder Befestigung durch die Abdichtungslage
auf unseren Baustellen durchaus anzutreffen sind.


MFG RR

Na ja.... ich weiß ja halt noch nicht wie ich argumentieren soll.

Es werden ja auch noch genug Bodenplatten ohne Abdichtung ausgeführt....
Hier haben wir eine in Wu-Beton ausgeführte 18cm starke Betonplatte gegen Erdfeuchte...

mein Verstand sagt mir was anderes....

Es ist doch völlig unwichtig, was andere machen. Die Franzosen gehen auch regelmäßig bei rot über die Straße - das ist deswegen noch lange nicht richtig.

Eine mit WU-Beton gegossene Bodenplatte ist nicht automatisch auch eine WU-Bodenplatte, das sollte auch klar sein.
Ich sehe das in dem geschilderten Fall zwar auch nicht besonders kritisch, aber man muß ja nicht gleich für den Murks anderer Handwerker freiwillig die Haftung übernehmen.

Egal ob Du jetzt als Gutachter, Bauüberwacher oder Architekt mit dem Problem zu tun hast: Du bist ja nicht dran schuld. Also laß die Elektriker den Dreck in Ordnung bringen oder sie sollen die volle Haftung übernehmen. Wenn solchen Murksern nicht ständig und derb auf die Finger gehauen wird, dann wird es auf den Baustellen nie besser werden.

na ist halt das altbekannte Problem......

Der Estrich ist drin... der Bauherr ist eingezogen, und hat währender Bauerei Fotos gemacht.
Jetzt möchte er am liebsten die letzte Abschlagsrechnung des Bauträgers nicht mehr bezahlen, weil er lieber noch den
offenen Kamin kaufen, und danach noch in Urlaub fahren will....
In der Summe geht es da (wie immer) nicht mehr um Nägel sondern um einen Mittelklassewagen..!!

Es ist kein Schaden aufgetreten, aber man kann ja heute auch ohne Schaden ent"schädigt" werden...!!

Sicher haben die Jungs gegen die DIN 18195 verstossen, das weiß ich auch.
Mir geht es darum sicherzustellen das nicht doch irgendein schlauer Mensch mal gesagt hat,
"unter den oder den Voraussetzungen" kann ich auf die Abklebung verzichten, oder
"Nägel durch Bitumenbahnen sind unschädlich, weil..."
Denn es geht, wie gesagt nicht mehr um das "Abwatschen" eines uneinsichtigen Unternehmers, sondern
schon um mehr...

Keine zeitnahe Mängelrüge -> gegen Schadensminderungspflicht verstoßen. Dem würde ich da nett was aufrechnen.

Wie ist es denn bei Dächern? Schieferdeckung? Da wird auch durch die Pappe genagelt, und nicht gerade wenig. Ich weiß, dass der Vergleich hinkt, aber fiel mir grad so ein...