Programmtest, Sommer Informatik GmbH ÜKO 6.4 und AKO 1.7.1 (17.10.02)

Die Sommer Informatik GmbH entwickelt Individual- und Standardsoftware. Der Schwerpunkt liegt auf Anwendungen in den Bereichen Bauphysik, Statik, Immobilienwirtschaft, Handwerk, Büromanagement und Internet.

(Nachweisprogramme für Überkopfverglasungen und absturzsichernde Verglasungen)

Hersteller: Sommer Informatik GmbH
Webadresse: www.sommer-informatik.de
Preis: ÜKO ab 300 € und AKO ab 1.500 € zzgl. MwSt.
Demoversion verfügbar.

Die Sommer Informatik GmbH entwickelt Individual- und Standardsoftware. Der Schwerpunkt liegt auf Anwendungen in den Bereichen Bauphysik, Statik, Immobilienwirtschaft, Handwerk, Büromanagement und Internet.

Wir haben zwei Berechnungsprogramme aus dem Angebot getestet (ÜKO 6.4 und AKO 1.7.1 ).

1. ÜKO 6.4 - Nachweis von Vertikalverglasungen und Überkopf nach DIBt TR-Überkopfverglasung und TRLV

- Allgemeines:
Das Programm ÜKO gliedert sich in 2 Unterprogramme:
1. Vertikalverglasung ( mit oder ohne Streckenlast )
2. Überkopfverglasung
Der Aufbau beider Teilprogramme ist analog.
Sie gliedern sich wie folgt:
- Definition der Verglasung
- Bestimmung der Belastungen
- Festlegung der klimatischen und geografischen Bedingungen ( nur bei Isoliergläsern)
- Nachweise und Ausgabe.
Als zusätzliche Extras bietet das Programm einen Assistenten und eine Stapeleingabe zur Vergleichsbemessung an.

Vor Beginn einer Berechnung kann der Anwender Standardeinstellungen, z.B. zul. Spannungen, Durchbiegungen und Materialkennwerte ( E-Modul, Dichte etc. ) nach Bedarf ändern.

1. Definition der Verglasung:
Das Programm ermöglicht die Bemessung von Gläsern mit verschiedenen Grundrissen:
- Rechteck
- Parallelogramm
- Dreieck
- Trapez
- Sonderform ( Rechteck mit abgeschnittener Ecke ).

Das statische System der Verglasung kann je nach Glastyp zwischen einer allseitig gelagerten und einer einseitig eingespannten Platte variiert werden.
Neben der Geometrie und dem statischen System wird auch der Glastyp bzw. Glasaufbau bei Verbundsicherheitsgläsern definiert. Bei VS-Gläsern werden vom Programm die effektiven Glasstärken ermittelt, mit denen die Durchbiegungen und Spannungen errechnet werden.

2. Definition der Belastungen.
Die Belastungen gliedern sich in Wind-, Strecken- und Sonderlasten.
Bei Überkopfverglasung kommen noch die Schneelasten hinzu.
Für die Ermittlung der Windbelastung muss der Anwender lediglich die Scheibeneinbauhöhe über GOK, die Gebäudeart ( offen oder geschlossen ) und die Lage der belasteten Scheibe ( innen, am Rand oder in der Ecke ) festlegen. Das Programm ermittelt anhand dieser Parameter die Windbelastung nach DIN 1055.
Die Bestimmung der Schneelast erfolgt ähnlich: man legt die Schneelastzone nach DIN 1055 und die Höhe über NN fest ( das Programm bietet hierfür neben einer groben Übersichtskarte von Deutschland mit der Einteilung in die Schneelastzonen I bis IV, ein sehr umfangreiches Ortsverzeichnis mit den Angaben zu der Schneelastzone und der Höhe des Ortes ü.NN ).

Zusätzlich zu der Wind- und Schneelast kann eine beliebige Flächenbelastung der Scheibe als Sonderlast definiert werden. Bei Vertikalverglasungen kann eine zusätzliche Streckenlast auf die Scheibe und deren Höhenlage definiert werden. Definition der klimatischen und geografischen Randbedingungen.
Diese Parameter sind für jede Isolierverglasung von großer Bedeutung, da durch die Zwischenglasraumerwärmung bzw. -abkühlung, sowie durch den Höhenunterschied zwischen dem Herstellungs- und dem Einbauort Druckdifferenzen zu der Umgebung entstehen, die als zusätzliche Belastungen auf die Scheiben wirken.
Die klimaabhängigen Parameter können als Standard, oder benutzerdefiniert festgelegt werden. Die Belastungen auf die Isoliergläser werden in Abhängigkeit von Temperatur- und Luftdruckunterschieden, sowie von der möglichen Absorption der Sonnenenergie durch die Verglasung, Ventilation der Verglasung und der Beheizung des Gebäudes im Winter festgelegt. Dabei werden vom Anwender die o.g. Parameter angegeben und die eigentliche Zusatzlasten auf die Scheiben programmintern entsprechend der TRLV ermittelt.
Die Veränderungen der Ortshöhe über NN kann standardmäßig oder benutzerdefiniert festgelegt werden.
Sämtliche Lasten können für Sonderfälle manuell definiert werden.
Sind das statische System, die Belastungen und die Glasart definiert, kann das Programm Glasstärken ermitteln.
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Berechnung / Nachweise.
Das "Fazit" der Berechnung ( Einhaltung der Spannungen, Warnungen etc. ) wird in einem Fenster während der Bearbeitung angezeigt. Etwas detaillierter kann man die Berechnung in der Druckvorschau ansehen. Der Ausdruck enthält so gut wie keine Grafiken - nur die Geometrie der Scheibe. Es werden alle Eingangsdaten nach deren Zugehörigkeit ( Geometrie, Scheibe, Lastannahmen usw. ) zusammengefasst wiedergegeben. Als eigentlicher Nachweis fungiert eine Tabelle mit der Zusammenstellung bestimmter Belastungskombinationen und den daraus ermittelten Spannungen und Durchbiegungen, die den maximal zulässigen Werten gegenübergestellt werden. Der Rechengang der Durchbiegungs- und Spannungsermittlung wird nicht dargestellt. Die Ergebnisse können anhand der Ausgabe nicht nachvollzogen werden.(*sh. Fußnote)

Maßgebende Belastungskombination.
Das Programm untersucht alle möglichen Lastüberlagerungen. Die Ausgabe erfolgt nur für die maßgebenden Kombinationen . Bei Bedarf kann der Anwender unter "Details" sämtliche Kombinationen ansehen, und diejenigen festlegen, die neben der Maßgebenden in der Ausgabe erscheinen soll.

Assistent.
Bei Verwendung des "Assistenten" wird die Berechnung komfortabel Schritt für Schritt durch die Abfrage der erforderlichen Werte durchgeführt.

Stapeleingabe.
Für den Fall, dass bei dem gegebenem System und den definierten Lasten unterschiedliche Verglasungsausführungen in Frage kommen, können mit Hilfe der "Stapeleingabe" mehrere Positionen gleichzeitig nachgewiesen und miteinander verglichen werden. Der Inhalt der Vergleichstabelle mit der Gegenüberstellung der einzelnen Positionen kann anschließend gedruckt werden. Die ausgewählte Position kann per Mausklick in das Hauptformular übernommen werden.

Fazit:
Das Programm ist verständlich und übersichtlich aufgebaut und ist nach einer kurzen Einarbeitung sehr einfach zu bedienen. Viele Angaben können intuitiv gemacht werden bzw. verlangen kein besonderes Hintergrundwissen. Sehr hilfreich ist der Programmassistent, der den Anwender Schritt für Schritt durch die Berechnung führt, sowie die Stapeleingabe zur Untersuchung verschiedener Alternativen. Die Nachweisführung ist unserer Meinung nach nicht durchgängig nachvollziehbar, da nur die fertigen Ergebnisse erscheinen.(*sh. Fußnote)
Wir haben die Bemessungsergebnisse stichprobenartig durch eigene Berechnungen überprüft und konnten gute Übereinstimmungen der Spannungen und Durchbiegungen feststellen. Bei der Verwendung von Verbundsicherheitsgläsern wird vom Programm die tatsächlich vorhandene Verbundwirkung vernachlässigt, so dass die Ergebnisse auf der sicheren Seite liegen.



2. AKO 1.7.1 - Nachweis von absturzsichernden Verglasungen nach DIBt TRVL und DIBt TRAV

Allgemeines:
Mit dem Programm AKO werden Absturzverglasungen der 5 Kategorien A, B und C1 bis C3 gemäß TRAV nachgewiesen.

In seinem Aufbau und in der Handhabung unterscheidet sich das Programm kaum von dem oben beschriebenen Programm ÜKO. In gleicher Weise werden die Verglasung, die Lasten und gegebenenfalls die klimatischen und die geografischen Randbedingungen definiert. Bei den Verglasungen wird allerdings die Auflagerungsart und die Aufnahme der Holmlast zum Teil durch die Wahl der Scheibenkategorie nach TRAV automatisch festgelegt.
Ein großer Unterschied besteht bei diesen Programmen in der Behandlung der Lastfallüberlagerungen: Während der Anwender bei ÜKO zwischen vordefinierten Kombinationen auswählt, können bei AKO die zu untersuchende Lastfallkombinationen vom Anwender selbst in den Vorgaben festgelegt werden. Dabei können die einzelnen Lastfälle mit beliebigen Kombinationsbeiwerten belegt werden. Der Aufbau der jeweiligen Kombination ist anhand der Beiwerte für die einzelnen Lastfälle in der Nachweistabelle ersichtlich.
Im Gegensatz zu ÜKO gibt es bei AKO keinen Assistenten und keine Stapeleingabe. Der mögliche Glasstärkenvorschlag des Programms fehlt ebenso.
Der Ergebnissausdruck mit den Eingaben und den Nachweisen ist genauso aufgebaut wie bei ÜKO und wird nur durch die Hinweise zum evtl. erforderlichen Pendelschlagversuch oder experimentellen Nachweis gemäß TRAV ergänzt.
Ein wichtiger Unterschied von Ako zu Üko ist, dass die Streckenlast (Holm) mit den Flächenlasten überlagert wird, was in Üko nicht der Fall ist.

Fazit:
Der Gesamteindruck von diesem Programm ist eigentlich gleich dem von ÜKO 6.4. Nachteilig ist hier, dass das Programm keinen Assistenten und keine Stapeleingabe besitzt. Vorteilhaft dagegen ist die Möglichkeit die für den jeweiligen Bemessungsfall richtige Lastfallkombinationen selbst zu erzeugen.
Bei beiden Programmen ist die Einbindung eines Firmenlogos im Ausdruck möglich.

*) Den Kunden von Sommer Informatik GmbH, welche die Lizenzen für diese Programme erwerben, werden die Hintergrundinformationen zur Berechnung der Verformungen und der Spannungen zur Verfügung gestellt.

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