Massive Bauteile aus über Kreuz verleimten Brettern (14.03.02)

Massive Bauteile aus über Kreuz verleimten Brettern

 

Der Aufbau von Wand-, Decken- und Dachbauteilen aus über Kreuz verleimten Brettern besteht aus kreuzweise zueinander angeordneten Lagen (mindestens 5-lagig) aus einzelnen keilgezinkten Lamellen, deren Dicke sich nach den statischen Anforderungen richtet.
Die Lamellen, meist aus Fichtenholz, sind auf der Unterseite genutet, was sich positiv auf die Eigenspannung des einzelnen Brettes sowie der Verleimqualität auswirkt.
Führend bei der Herstellung von Elementen aus kreuzweise verleimten Holzlamellen ist die Firma Merk-Dickholz GmbH in Aichach mit ihren Fabrikaten LenoTec und LenoPlan (http://www.merk.de).
Nach den Angaben o. g. Firma werden die einzelnen Bauelemente werden in Längen bis zu
14,80 m, in Breiten bis zu 4,80 m und in Dicken bis zu 0,29 m gefertigt.
Das größte "Plus" dieser Bauteile ist in statischer Hinsicht die Möglichkeit der zweiachsigen - in Plattenlängs- und Plattenquerrichtung - Lastabtragung bei Deckenelementen aufgrund des kreuzweisen Aufbaus. D. h. bei Anwendungsfällen wie beispielsweise Auskragungen über Eck oder punktgestützte Platten kann die Berechnung mit der Finite-Elemente-Methode (FE-Programm) erfolgen. Insgesamt gesehen ermöglicht die Zweiachsigkeit eine wirtschaftlichere Bemessung.

Vorteile von Bauteilen aus über Kreuz verleimten Brettern:

  • umweltschonender, nachwachsender Rohstoff mit hoher Rohstoffausnutzung
  • einfache und wirtschaftliche Herstellung
  • geringe Bauteildicken
  • geringes Eigengewicht
  • diffusionsoffene Bauweise
  • angenehme Oberflächentemperatur bzw. angenehmes Raumklima
  • gute Wärmedämmung
  • definierte Brandschutzwerte
  • zweiachsig gespannt

Nachteile von Bauteilen aus über Kreuz verleimten Brettern:

  • keine ausreichende Schallschutzdämmung im Rohzustand

Anmerkung zum Schallschutz:

Bezüglich des Schallschutzes von Elementen aus kreuzweise verleimten Brettern gibt es bis dato keine konkreten Werte oder Rechenmethoden. Ausgangslage für die Bestimmung von bewerteten Schalldämmassen sind Meßergebnisse für vorgegebene Deckenaufbauten.
Anforderungen, das Trittschallmaß bzw. das Luftschallmaß betreffend, finden sich in der
DIN 4109.
Grundsätzlich sollte der Luftschalldämmwert möglichst groß und das Trittschalldämmaß möglichst klein sein.
Um einen ausreichenden Trittschallschutz zu erreichen, sollte man folgendes beachten:

  • auf der Deckenoberseite: Erhöhung der Masse durch Beschwerung der Rohdecke mittels Platten oder Schüttungen bzw. durch das Aufbringen von schwimmenden Estrichen aus Zement oder Gußasphalt;
    Verbesserung des Trittschallmaßes von ca. 14 bis 23 dB
  • auf der Deckenunterseite: Erhöhung der Masse durch Bekleidungen mit Gipsbauplatten oder Holzschalungen (befestigt mit Federschienen bzw. Lattung);
    Verbesserung des Trittschallmaßes um ca. 6 dB
  • Entkopplung des Schalleintrages der Deckenoberseite von der Schallabstrahlung der Decken-unterseite mittels Trittschalldämmung;
    Faustregel: je geringer die dynamische Steifigkeit der Trittschalldämmplatte, d.h. je weicher die Dämmplatte, desto größer das Trittschallverbesserungsmaß
  • Entkopplung von Decke und Wand, d.h. keine direkte Auflagerung des Deckenelementes auf die Wand

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